Der Ludwig-Donau-Main-Kanal
Der Ludwig-Donau-Main-Kanal, auch bekannt als Ludwigskanal oder Alter Kanal, war im 19. und 20. Jahrhundert eine bedeutende Wasserstraße zwischen der Donau bei Kelheim und dem Main bei Bamberg. Der Kanal wurde zwischen 1836 und 1846 errichtet, um eine schiffbare Verbindung zwischen der Nordsee bei Rotterdam und dem Schwarzen Meer bei Constanța herzustellen. Das ehrgeizige Bauvorhaben nahm eine besondere Stellung ein, da der Kanal die Europäische Hauptwasserscheide im Oberpfälzer Jura mit 100 Schleusen überwinden musste und insgesamt einen Höhenunterschied von 264 Metern bewältigte.
Der Ludwigskanal verlor schon bald seine wirtschaftliche Bedeutung durch den aufkommenden Eisenbahnbau und wurde 1950 endgültig aufgelassen. Heute ist der Kanal größtenteils vernichtet oder überbaut und wurde durch den Main-Donau-Kanal ersetzt. Der historische Abschnitt zwischen Beilngries und Nürnberg ist jedoch weitgehend erhalten und wurde 2018 von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst ausgezeichnet.
Die Schleusenkammern am Ludwigskanal waren 4,67 Meter breit und hatten im Abstand von 34,15 Metern äußere Tore angebracht. Die meisten Schleusen verfügten über ein drittes Tor, das bei kürzeren Schiffen einen Sparbetrieb ermöglichte. Die Schleusen überwanden einen Niveauunterschied zwischen 2,33 und 3,20 Metern und jeder Schleusungsvorgang dauerte etwa 10 bis 15 Minuten. Knapp zwei Drittel der einst 100 Schleusen sind heute noch erhalten.
Der Ludwig-Donau-Main-Kanal hatte auch eine Verbindung zur Schwarzachklamm bei Schwarzenbruck. Der Schwarzach-Brückkanal, eine Trogbrücke, überspannt die Schwarzach und ermöglichte eine Weiterführung des Kanals in das Tal. Heute ist die Trogbrücke ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Schlucht.
Besucher des Ludwigskanals können heute noch den historischen Abschnitt zwischen Beilngries und Nürnberg besichtigen, der von einem malerischen Radweg begleitet wird. An einigen Stellen können Besucher auch noch die Schleusen und Trogbrücken besichtigen. Auch eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff ist möglich. Der Ludwigskanal ist ein beeindruckendes technisches Bauwerk, das Einblicke in die Geschichte der Schifffahrt und Ingenieurkunst gibt.
Die Schleusen am Ludwig-Donau-Main-Kanal
Die Schleusen des Ludwig-Donau-Main-Kanals sind ein wichtiger Teil des Bauwerks. Von den ursprünglich 100 Schleusen sind heute noch knapp zwei Drittel erhalten, während einige verfüllt wurden. Die Schleusenkammern waren 4,67 Meter breit und hatten im Abstand von 34,15 Metern angebrachte äußere Tore. Die meisten Schleusen verfügten über ein drittes Tor, das die Kammer auf ca. 28,30 Meter verkürzte und bei kürzeren Schiffen einen Sparbetrieb ermöglichte. Der durch die Schleusen überwundene Niveauunterschied betrug zwischen 2,33 Meter und 3,20 Meter, und jeder Schleusungsvorgang dauerte etwa 10 bis 15 Minuten.
Die Schleusen wurden auf Holzpfählen gegründet, und die Mauern bestanden aus Hausteinen der Umgebung in Verbindung mit halbhydraulischem Kalk. Die Schleusentore waren aus Eichenholz gefertigt und wurden bei einigen Schleusen aufgrund von Alterungserscheinungen ersetzt. Einige Schleusen sind in gutem Zustand und werden heute noch für Ausflugsschiffe genutzt, während andere lediglich als historische Bauwerke erhalten sind. Insgesamt sind die Schleusen am Ludwig-Donau-Main-Kanal ein wichtiges kulturhistorisches Erbe und zeugen von der Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts.
Gut zu wissen
Besonders sehenswert und sehr gut erhalten ist der Brückkanal bei Schwarzenbruck. Du kommst auf der Schwarzachklamm Rundwanderung direkt über den Brückkanal. Der Rückweg der Klammwanderung verläuft entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Schau dir auch die Höhlen in der Klamm an!
–> Schwarzachklamm
–> Schwarzachklamm Wanderung
–> Höhlen in der Klamm